Die Senioren der Herbol-Werke Würzburg erinnern sich
Zeitzeugen berichten aus ihrer Sicht über Begebenheiten, Innovationen und Erfolge
Bericht von Heinz Töpfel
von 1960 bis 1996 bei Herbol und BASF Coatings
Mitte der 60er Jahre erfuhr Herr Schlötzer, dass in England ein Tauchgrund durch einen elektrischen Strom abgeschieden werden konnte. Der abgeschiedene Film auf der Metalloberfläche hatte die überraschende Eigenschaft, ab einer gewissen Schichtdicke den Strom nicht mehr zu leiten. Die Schichtdicke des abgeschiedenen Filmes blieb ab einem bestimmten Wert konstant. Danach baute sich die Schicht an weiter entfernten Stellen auf. Sogar Hohlräume wurden mit einer konstanten Schichtdicke beaufschlagt. Wir haben diesen Effekt dann im Labor mit einem Becherglas, verschiedenen Metallstreifen, Drähten und einer 4,5 Volt Taschenlampenbatterie im Prinzip nachstellen können. Es zeigte sich sofort, das nur verzinkte oder zinkphosphatierte Blechsteifen einen geschlossenen isolierenden Film ergaben. Herr Gröger nahm sich auch der Sache an und konzipierte
verschiedene Varianten von Wassergrund- lacken und Konzentrate an und wir fanden
immer bessere Kombinationen.
Die Ablaufsteuerung und das Stromversorgungsgerät wurde in
unserer eigenen Werkstatt von Herr Degen und Herr Schenk mechanisch gefertigt.
Die Versuche führte Herr Gröger mit Hilfe der AWETA durch. Viele Kunden aus den
Prozessabteilungen von Automobilfirmen haben sich die Versuche bei uns
angeschaut. Als dann klar wurde, Elektrotauchlack eine große Zukunft hat, ist
die Anlage dann zur Weiterbearbeitung ins Stammwerk nach Köln Bickendorf
überführt worden. Zu der Zeit uns leider Herr Schlötzer auch verlassen.
Das 6Tonnenbecken ist auf dem Bild nicht
sichtbar,
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